Biotechnologie
Als Biotechnolog:in kannst du dein Wissen über biologische Prozesse bzw. Systeme nutzen, um Produkte oder Verfahren für Medizin, Lebensmittelindustrie oder Landwirtschaft zu entwickeln und zu verbessern.

Das Studium der Biotechnologie
Du interessierst dich für ein Studium der Biotechnologie? Dieser Artikel hilft dir dabei, einen Überblick über die Inhalte, Perspektiven und Anforderungen zu gewinnen und zu verstehen, ob das Studienfach zu dir passt.
Worum geht's inhaltlich?
Im Studium der Biotechnologie werden Themen der Biologie mit technischen Inhalten mit dem Ziel kombiniert, biologische Vorgänge zu verstehen und sie für die industrielle Nutzung zu erschließen.
Dafür lernst du, wie einzelne Zellen und ganze Organismen aufgebaut sind, welche biologischen Prozesse in ihnen ablaufen und welche organischen Stoffe dabei wichtig sind – zum Beispiel bei der Insulinproduktion durch das Bakterium E. coli.
Darüber hinaus erfährst du, wie diese biologischen Prozesse unter Laborbedingungen nachgestellt werden können, um sie für praktische Anwendungen, beispielsweise der Medikamentenherstellung, nutzbar zu machen.
Nicht zuletzt betrachtest du auch die verfahrenstechnische Seite und bekommst vermittelt, wie die Anlagen und Apparate funktionieren und entwickelt werden, mit Hilfe derer die Forschungsergebnisse auf den industriellen Maßstab übertragen werden.
Was kannst du damit später machen?
Nach dem Studium stehen dir als Biotechnolog:in einige verschiedene Karrierewege offen. In der Privatwirtschaft suchen vor allem Unternehmen aus den Bereichen Pharma-, Lebensmittel-, Kosmetik-, Agrar- und biochemische Industrie nach Expert:innen der Biotechnologie, die dort in Forschung und Entwicklung, Produktionsmanagement, Qualitätskontrolle oder Vertrieb arbeiten. So könntest du beispielsweise an der Herstellung von mRNA-Impstoffen arbeiten, die auch in der COVID-Pandemie zum Einsatz kamen, oder an genmodifizierten Pflanzen für besonders trockene Anbaugebiete forschen.
Daneben kannst du an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, wie dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik, arbeiten und hier Forschung betreiben und dein Fachwissen an Studierende weitergeben.
Was solltest du idealerweise mitbringen?
Für ein Studium der Biotechnologie solltest du nach Möglichkeit mehrere der nachfolgend beschriebenen Interessen und Fähigkeiten mitbringen.
Interessen
Vor allem theoriegeleitet-forschende Interessen sind relevant, da die Biotechnologie eine junge Wissenschaft ist und du dich regelmäßig mit neu aufgestellte Theorien und aufkommenden Forschungsgebieten auseinandersetzen musst, zum Beispiel Genom-Editierung mit der CRISPR-Genschere. Darüber hinaus solltest du dich für wissenschaftliche Arbeitsweisen interessieren, mithilfe derer du beispielsweise im Rahmen von Versuchsreihen analytisch und systematisch neue Erkenntnisse produzieren kannst.
Daneben sind auch technisch-praktische Interessen von Bedeutung, etwa im Rahmen von praktischen Tätigkeiten im Labor, bei der Arbeit mit hochmodernen Geräten wie Elektronenmikroskopen oder beim Übertragen von Forschungsergebnissen auf Produktionsprozesse im industriellen Maßstab.
Weiterhin sind administrativ-verwaltende Interessen hilfreich, etwa wenn es um Qualitätssicherungsaufgaben in der Herstellung von Pharmazeutika oder Lebensmittel geht oder du Versuchsreihen an Zellkulturen planst, durchführst und anschließend die gewonnenen Datenmengen verwaltest.
Fähigkeiten
Neben den zuvor genannten Interessen sind vor allem logische Fähigkeiten von Relevanz, da du an der Schnittstelle zwischen Biologie und Technik analytisch und systematisch vorgehen musst, um die zum Teil komplexen biologischen Prozesse zu verstehen, im Labor zu reproduzieren und auf die industrielle Produktion übertragen zu können.
Weiterhin sind auch naturalistische Fähigkeiten hilfreich, denn um biologische Vorgänge nutzbar zu machen, solltest du Gesetzmäßigkeiten und Prozesse aus der Natur bestimmen und unterscheiden können und außerdem eine Sensibilität für natürliche Phänomene mitbringen - zum Beispiel für gezielte Fermentationsprozesse, die für die Lebensmittelindustrie relevant sind.
Nicht zuletzt sind räumliche Fähigkeiten vorteilhaft, um dir beispielsweise den Aufbau von Zellen und Organismen vorstellen und die darin ablaufenden Stoffwechselprozesse auf molekularer Ebene nachvollziehen zu können.
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